Während sämtliche leichten Geländewagen von Suzuki bereits seit 1968 in Japan unter der Bezeichnung Suzuki Jimny angeboten werden, erhielt in Europa erst die im Sommer 1998 vorgestellte dritte Generation als Nachfolger des seit 1981 gebauten Suzuki SJ diese Bezeichnung.
Wie bei den SJ-Modellen gibt es den Jimny in einer geschlossenen Variante und als Cabrio. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist er zwar deutlich komfortabler und alltagstauglicher, aber dennoch fast genauso geländegängig. Im August 2005 erfolgte eine Modellpflege. Das Modell wird in Japan auch als Mazda AZ-Offroad mit 660 cm³-Motor vertrieben.
Der Jimny hat vorne und hinten sehr kurze Überhänge. Diese ermöglichen Böschungswinkel bis zu 42°. Die Modelle ab Sommer 2005 haben eine neu gestaltete Frontpartie, um den Ladeluftkühler der stärkeren Dieselvariante unterzubringen. Dadurch wurde der vordere Böschungswinkel auf 36° reduziert.
Beide Varianten werden von dem bei Suzuki üblichen 1,3-Liter-Benzinmotor mit 4 Zylindern und 16 Ventilen angetrieben. Dieser leistet 63 kW (86 PS) und verbraucht laut Hersteller im Drittelmix 7,2 Liter Super bleifrei. Der CO2-Ausstoß liegt bei 171 g/km.
Neben dem Benziner bietet Suzuki einen 1,5-Liter-Common-Rail-Dieselmotor von Renault mit 48 kW (65 PS) an. Dieser verbraucht im Drittelmix 6,1 Liter bei einem CO2-Ausstoß von 162 g/km. Seit Sommer 2005 leistet dieser Motor ebenso wie der Benziner 63 kW (86 PS). Das Drehmoment fällt mit 200 Nm beim Diesel gegenüber 110 Nm beim Benzinmotor erheblich größer aus.
In Deutschland und in der Schweiz wird das Fahrzeug nur noch mit zuschaltbarem Allradantrieb und Untersetzungsgetriebe angeboten, die 2WD-Version gibt es nicht mehr. Im Normalbetrieb wird nur die Hinterachse angetrieben. Der Wagen darf in Deutschland 1300 kg ziehen, was dem Fahrzeugleergewicht entspricht. Da der Jimny als Geländefahrzeug ausgelegt ist, ist die Federung sehr hart abgestimmt.
Die Cabriovariante sowie die Dieselmodelle wurden für den europäischen Markt vom ehemaligen spanischen Geländewagenhersteller Santana Motors gefertigt, so dass in den Zulassungspapieren Santana (E) als Hersteller angeführt ist. Die geschlossene Version wird seit jeher in Japan produziert. In Deutschland und Österreich werden die Dieselvariante seit 2009 und das Cabrio seit 2011 nicht mehr angeboten.
Im Herbst 2012 wurde der Jimny erneut überarbeitet. Modifiziert wurde die Front, die einen neuen Kühlergrill sowie einen geänderten Stoßfänger aufweist. Am Heck wurde lediglich der Stoßfänger geringfügig angepasst. Auch erhält der Geländewagen neue Lackierungen, eine aufgewertete Ausstattung und neue Bezugsstoffe für die Sitze und Kopfstützen. Auf technischer Seite wurden keine Änderungen vorgenommen.
Seit Juli 2015 erfüllt der Motor die EURO-6-Abgasnorm, die Leistungsdaten blieben dabei mit 62 kW (84 PS) unverändert.
Santana Jimny
Mit dem Ende der Zusammenarbeit von Suzuki und Santana im Jahr 2009 gab Suzuki bekannt, dass es für die von Santana gefertigten Fahrzeuge keinen Kundensupport gebe, da es sich nicht um Suzukis, sondern um Santanas handele. Das Ende von Santana im Jahr 2011 bedeutet für die in Spanien gefertigten Fahrzeuge, in erster Linie das Jimny-Cabrio, dass eine Versorgung mit fahrzeugspezifischen Ersatzteilen nicht mehr sichergestellt ist. Alle anderen Ersatzteile (z.B. Motor- oder Fahrwerkskomponenten) sind mit dem in Japan hergestellten Jimny kompatibel und weiterhin problemlos erhältlich. Die bei Santana hergestellten Fahrzeuge besitzen eine Fahrgestellnummer, welche mit den Buchstaben „VSE“ beginnt.
Ebenfalls klagen Fahrzeugbesitzer über die stark schwankende Verarbeitungsqualität und starke Korrosion der bei Santana gefertigten Fahrzeuge.