Im Frühjahr 2015 wurde auf dem Genfer Auto-Salon die finale Variante des neuen Type R vorgestellt, nachdem auf vorangegangenen Messen zahlreiche seriennahe Studien präsentiert wurden.
Wie auch seine Vorgänger basiert er auf der aktuellen Civic Generation, allerdings wurde in dieser Generation ein erheblicher technischer sowie optischer Aufwand betrieben, um das Modell von der Basisvariante abzuheben. Weiterhin vereint das Modell einige technische Premieren für ein Serienfahrzeug von Honda. Details dazu finden sich in den folgenden Abschnitten. Das Modell war ab dem Autosalon bestellbar, Auslieferungen starteten im Spätsommer 2015.
Antrieb
Die einzige verfügbare Antriebsoption stellt zugleich eine der für Honda technischen Premieren da. Es handelt sich um einen 2 Liter großen Turbo-Vierzylinder Benziner mit 310PS Leistung bei 6500 U/min und einem Spitzendrehmoment von 400Nm.
Einerseits verkörpert dies einen Bruch mit Hondas bisherigem Hochdrehzahlkonzept bei vergleichsweise geringen Drehmomenten, andererseits handelt es sich um eine logische Konsequenz um die immer strengeren Abgasvorschriften einhalten zu können. Weiterhin ist die Konkurrenz im kompakten Leistungssegment schon länger in den Bereich um 300PS vorgedrungen, sodass für Honda Handlungsbedarf bestand. Der Motor ist vom Typ K20C1, also von der schon lange (frühe 2000er) im Markt befindlichen Honda K Engine Familie abgeleitet. Diese stellt das Vierzylinder-Leistungssegment des Herstellers, war bereits in den vorherigen Type R’s im Einsatz und setzt auf aufwändige Technologien zur Effizienz- und Leistungssteigerung. Dazu gehören u.a. speziell beschichtete Zylinderwände und Kolbenringe, Hondas variable Ventilsteuerung VTEC, ein vollständig aus Aluminium gefertigter Motorblock sowie ein vollständig in den Zylinderkopf integrierter Abgaskrümmer. Wenn auch erstmals in Serie mit einem Turbo bestückt, ist insbesondere in den USA die nachträgliche Modifikation der K Motoren mit zuverlässigen Leistungen über 400PS keine Seltenheit.
Die Motoren genießen nicht zuletzt deshalb einen guten Ruf in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit. In Deutschland waren sie in den letzten Jahren auch noch in Accord und CR-V im Einsatz, waren aber zuletzt hierzulande nicht mehr neu zu erwerben.
Der neue K20C1 wird in den USA gefertigt, was insofern bemerkenswert ist, da der aktuelle FK2 Type R dort nicht bestellbar ist. Allerdings gibt es bereits Anzeichen, dass die neuen K-Series-Turbos auch im neuen Civic Si und auch der US Variante des Type R zum Einsatz kommen werden. Der vermutete Startzeitraum dafür ist 2017-2018. Die technisch größte Veränderung neben dem Turbo selbst ist die Strategie für das VTEC System. Während die Sauger-Varianten bei hohen Drehzahlen über mehr Ventilhub eine Leistungssteigerung erreichen, was beim K20C1 durch den Turbo passiert, nutzt Honda VTEC hier bei niedrigen Drehzahlen auf der Auslasseite, um den Turbo besser anzuströmen und damit das Turboloch zu verkleinern. Dies ermöglichte den Einsatz eines technisch einfacheren, dafür aber bei hohen Drehzahlen auch performanteren Monoscroll-Turbos. Damit kann auf technisch anfälligere (weil aufwändigere) und teuerere Bi-Turbos oder Turbos mit variabler Turbinengeometrie verzichtet werden. Zur Kühlung im der Luft im Ansaugtrakt kommt ein klassischer, frontal angebrachter Luft-zu-Luft Ladeluftkühler zum Einsatz.
Die Kraft wird ausschließlich über ein 6-Gang-Schaltgetriebe mit integriertem mechanischem Sperrdifferenzial an die Vorderräder übertragen. Das Getriebe erhielt in den Fachmedien viel Lob für seine positive Rückmeldung und kurzen Schaltwege, weiterhin wurde die Reduzierung auf ein manuelles Getriebe als wohltuende Abwechselung zum auch im Sportbereich wachsenden Automatiktrend gewertet. Durch den reinen Frontantrieb distanziert sich Honda auch klar von seinen Mitbewerbern, die bei diesen Leistungsdaten vermehrt zum Allradantrieb greifen. Dies betrifft den Audi RS3, Mercedes A45/CLA45 AMG, den aktuellen Ford Focus RS und auch den Golf R. Lediglich der Renault Megane R.S. und der Seat Leon Cupra setzen noch auf das gleiche Konzept, wobei die Produktion des Megane bereits ausgelaufen ist. Auch haben diese beide Konkurrenten mind. 30PS weniger Leistung als der Type R.