PC19 (1986)
Die 1986 dem Markt präsentierte Honda CBR600F (interne Bezeichnung: PC19) war das erste vollverkleidete Motorrad mit 600 cm3 Hubraum (tatsächlich 598 cm3). Der Motor hat zwei obenliegende Nockenwellen, 16 Ventile, Flüssigkeitskühlung und erzeugt eine Leistung von 86 PS / 63 kW mit einem Drehmoment von 60 Nm. Die Maximaldrehzahl beträgt 12.000/min und die Höchstgeschwindigkeit ca. 230 km/h.[1] Das Fahrwerk verfügt hinten über ein Zentralfederbein mit Umlenkhebelei und vorne über eine Teleskopgabel. Die Bremsanlage besteht aus einer Doppelscheibenbremse vorn in Kombination mit einer Einzelscheibenbremse hinten.
PC23 (1989)
Ab Modelljahr 1989 löste die PC23 die PC19 ab. Abgesehen von einem anderen Dekorsatz erhielt sie einen leicht überarbeiteten Motor, der nun nominell 93 PS leistet. Homologiert war sie mit einer Höchstgeschwindigkeit von 233 km/h.
PC25 (1991)
Im Jahr 1991 erfuhr die intern PC25 genannte CBR600F eine grundlegende Überarbeitung. Ein neu entwickelter Motor mit einem seitlich neben dem Zylinderblock positionierten Nockenwellenantrieb, geraderen Kanälen im Zylinderkopf, größeren Ventilen und Flachschiebervergasern mit größerem Durchmesser in kompakter Bauform löste das Vorgängeraggregat ab. Die Gesamtkonstruktion ermöglichte eine deutliche Reduzierung der inneren Reibung und des Gewichts der beweglichen Teile, wodurch eine Leistungssteigerung auf 100 PS erzielt werden konnte. Das Chassis wurde insgesamt steifer, da der Motor eine tragende Rolle übernahm.
PC31 (1995)
1995 folgten dann mit der PC31 weitere größere Änderungen. Das Kurbelgehäuse blieb unverändert, das Verdichtungsverhältnis wurde jedoch ebenso wie der Vergaserdurchmesser erhöht. Das Getriebe wurde überarbeitet, der Kühler vergrößert und alle beweglichen Teile zur weiteren Reduzierung des Gewichts und der Reibung modifiziert. Die wichtigste Neuerung war jedoch die Ausstattung der CBR mit einem Direktlufteinlasssystem. Die Höchstdrehzahl wurde von 13.000/min auf 13.500/min erhöht. Ihre versicherungstechnisch limitierten Maximalleistung von 98 PS produzierte die CBR allerdings weiterhin bei 12.000/min. Die eigentliche Maximalleistung beträgt ohne die in Deutschland und anderen EU-Staaten verbaute „Seriendrosselung“ 102 PS.
Neben einer geänderten Vorderradgabel erhielt sie eine breitere Hinterradfelge (5 Zoll) sowie eine größere Schwinge. Die vormaligen Schwimmsattel-Bremsen, die bei hartem Einsatz zum Überhitzen neigten, wurde durch eine Festsattelbremse mit schwimmend gelagerten und vergrößerten Bremsscheiben ersetzt. Das Gewicht erhöhte sich durch diese Änderungen nicht. Die Jahrgänge 1995/1996 (inoffiziell auch „PC31a“ genannt) sowie 1997/1998 („PC31b“) können, wie auch die Modelle der PC25 und PC35, anhand der serienmäßigen Farbgebung dem jeweiligen Jahrgang zugeordnet werden. Das 1995/96er-Modell hat ein Heck (Soziushaltegriff, Heckausleger und Rücklicht) entsprechend der PC25. Das Heck der 1997/98er ist länger.
PC35 (1999)
Ende der 1990er Jahre wuchs der Konkurrenzdruck auf Honda durch die Wettbewerbermodelle von Yamaha, Kawasaki und Suzuki. Das vollkommen neuentwickelte 1999er-Modell PC35 der CBR600F verfügte über einen komplett überarbeiteten Motor und leistete 106 PS bei 12.500/min. Überarbeitet wurde auch das Chassis – sowohl der Rahmen als auch die für zusätzliche Steifigkeit direkt am Kurbelgehäuse befestigte Schwinge waren erstmals aus Aluminium. Das neue Sekundärluftsystem verbesserte ferner die Abgasemissionswerte.
Im Jahre 2000 erfuhr die PC35 eine Überarbeitung, eine elektronische Einspritzanlage löste die Vergasertechnik in der Gemischaufbereitung ab und ein geregelter 3-Wege-Katalysator wurde zur weiteren Verbesserung der Abgaswerte installiert. Die weiteren Änderungen (Doppelscheinwerfer, digitales Kombiinstrument) waren eher kosmetischer Natur. Die neue Modellvariante CBR600F Sport sollte mit Einzelsitzbank, einer zusätzlichen Kupplungsscheibe und kürzerer Sekundärübersetzung sportlichere Fahrer ansprechen und mit wenigen Modifikationen rennstreckentauglich sein. Die PC35 wurde bis zum Modelljahr 2006 produziert, die Version CBR600F Sport war allerdings nur in den Jahren 2001 und 2002 erhältlich.