Yamaha XT 500

Yamaha XT 500
Die Yamaha XT 500 ist eine Enduro des japanischen Fahrzeugherstellers Yamaha Motor und war das erste geländegängige Großserienmotorrad mit einem Einzylinder-Viertaktmotor und 499 cm³ Hubraum. Die Yamaha XT 500 wurde 1976 erst in Marrakesch und dann auf der IFMA der Presse vorgestellt und bis 1989 gebaut. Allein in Deutschland wurden über 25.000 Stück verkauft.

Enduro
Der Begriff Enduro, den beispielsweise das 1977er Modell auf dem Seitendeckel trug, ist angelehnt an den englischen Begriff endurance [ɪnˈdjʊərən(t)s] für „Ausdauer“. Enduro wurde für eine neue Kategorie von Motorrädern verwendet, die im Gegensatz zu den nicht straßenzugelassenen Motocross-Maschinen durch ihre Geländetauglichkeit und Robustheit auch für längere Reisen mit Gepäck auf oder abseits von Straßen hervorragend geeignet waren. So legte schon 1978 die 16.000 km lange Fahrt von Peter Falb durch Nordafrika und insbesondere die Sahara die Grundlage für die Legende der „unverwüstlichen“ Enduros. Die Erfolge der XT 500 bei den ersten beiden Wüstenrallyes Paris-Dakar unterstrichen dieses Image.

Die XT war die zulassungsfähige Version des für die Vereinigten Staaten konzipierten geländeorientierten Modells TT 500, das zwar nicht als reine Wettbewerbsmaschine konzipiert war, jedoch unter anderem keine Beleuchtung und keinen Tacho hatte und in einigen Details anders aufgebaut war.

Technik
Das Fahrwerk der XT basierte auf früheren Zweitaktmaschinen. Anders als bei einigen DT-Modellen wurde keine Cantilever-Federung eingesetzt, sondern konventionelle Stereo-Federbeine. Die Gabel bot einen für damalige Verhältnisse großen Federweg von 195 mm.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war der luftgekühlte Einzylinder-Viertaktmotor mit 499 cm³ mit obenliegender Nockenwelle und zwei Ventilen, wobei die Trockensumpfschmierung die einzige Besonderheit des ansonsten einfach konstruierten Motors war. Gestartet wurde der drehmomentstarke Motor mit einem Kickstarter, dessen Betätigung einige Übung voraussetzte.

Die Fahrer der Yamaha XT 500 nehmen nicht selten Umbauten der Maschine vor. So wurde und wird, dem Vorbild der Paris-Dakar-Rennversionen und der Yamaha XT 600 Ténéré folgend, der serienmäßige 8,8-Liter-Tank häufiger durch größere Tanks mit bis zu 25 Liter Kraftstoffinhalt ersetzt, wodurch die serienmäßige Reichweite von nur 170 km auf bis zu 400 km erhöht wurde. Weitere übliche Erweiterungen sind eine 12-Volt-Anlage samt H4-Halogen-Scheinwerfer sowie eine Doppeldirektschmierung.

Modellgeschichte
Vor der straßenzugelassenen XT 500 kam die TT 500 in den USA auf den Markt. Die TT war für US-amerikanische Verhältnisse als „Spaßfahrzeug“ für Offroad-Trips ähnlich dem VW-Buggy oder als Basisfahrzeug für Wüstenrallyes wie die Baja 1000 in Mexiko konzipiert. Bei der XT war bis 1986 nur ein schwacher 6-Volt-Wechselstrom-Scheinwerfer verbaut, dessen Leistung drehzahlabhängig ist. Rücklicht, Blinker und Hupe wurden nachgerüstet und mit Gleichspannung betrieben, um auch per Batterie an der Ampel noch notdürftig zu funktionieren. Schon 1976 wurden die ersten 200 Maschinen, die sich u.a. durch einen tiefliegenden Auspuffkrümmer und die volle Leistung von 24 kW (33 PS) von späteren Versionen unterscheiden, in Deutschland im Wege der Einzelabnahme zugelassen.

Ab 1977 wurde die XT 500 mit anderer Auspuffanlage und durch einen geänderten Ansaugstutzen auf 20 kW (27 PS) gedrosselt offiziell nach Deutschland importiert. Als Gründe für diese Maßnahmen wurden die Geräuschentwicklung sowie mangelnde Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten aufgrund der Rahmengeometrie und der nicht für Autobahngeschwindigkeiten geeigneten Stollenbereifung angegeben. Wesentlich für die Leistungsreduzierung war aber auch die Abschaffung der hubraumorientierten Versicherungseinteilung und die Einführung von Versicherungsklassen nach Motorleistung. Dadurch lag die XT mit ihrer Leistung von 33 PS nur knapp oberhalb der neuen Klasse bis 27 PS und wäre ohne Drosselung ungünstig eingeordnet worden. Zwischenzeitlich ist es aufgrund eines von Yamaha für die SR 500 zur Leistungssteigerung erwirkten Teilegutachtens möglich, auch die XT500 legal auf die „offene“ Leistung von 25 kW (34 PS) umzurüsten.

Bereits 1977 wurden in Deutschland 2005 Zulassungen registriert, 1981 wurde mit 4160 Stück die höchste jährliche Zulassungszahl erreicht.

Der XT 500-Motor bewährte sich und wurde fast identisch auch in der von der Enduro abgeleiteten Straßenmaschine Yamaha SR 500 verbaut.

Aufgrund des Erfolgs der Yamaha XT 500 kam es bald zu einem „Wettrüsten“ der japanischen Hersteller, etwa durch die Verwendung anderer Hinterradaufhängungen (für mehr Federweg als den relativ bescheidenen der XT 500 von 195 mm) sowie von Vierventil-Motoren mit größerem Hubraum und/oder höherer Leistung, zuerst in Gestalt der Honda XL 500.

Trotz oder gerade wegen dieser Konkurrenz behielt die klassische XT 500 aufgrund der simplen und zuverlässigen Technik viele Anhänger und wurde bis 1989 weiter gebaut, wobei sie sogar ihr Nachfolgemodell mit Vierventilmotor, die Yamaha XT 550 sowie mehrere Generationen der Yamaha XT 600 überdauerte.

Bilder

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